Clash of Cultures“ in der St. Bonifatius-Gemeinde in der Weststadt 1972″
In Erinnerung an Ludwig Bopp, Jugendseelsorger und Pfarrer in St. Bonifatius/Heidelberg-Weststadt
Veröffentlicht im Jahrbuch des Heidelberger Geschichtsvereins 2023
Kurpfälzischer Verlag Heidelberg – ISBN 978-3-925566-98-2 –ISS 1432-6116
Der Artikel steht im Moment noch nicht „on-line“ zur Verfügung, sondern nur in gedruckter Form. Das Jahrbuch kann für 22,00 Euro über den Buchhandel bezogen werden.
Textauszug aus dem Artikel:
„Im September 2022 jährt sich zum 50. Mal ein Ereignis, das in der katholischen Gemeinde St. Bonifatius in der Weststadt ziemlichen Wirbel verursachte. Den dort sehr aktiven Jugendgruppen vom „Bund der Deutschen Katholischen Jugend“ (BDKJ) wurde auf Beschluss des Pfarrgemeinderats der Zutritt zu den Jugendräumen im Gemeindehaus St. Hildegard verboten. Betroffen waren ca. 180 bis 200 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 22 Jahren.
Der Grund: Die Jugendleiterinnen galten als zu radikal, zu links, zu rebellisch und vor allem als zu wenig „katholisch“. Ludwig Bopp, seit ca. 1962 Jugendseelsorger und ein Mentor der rebellischen Jugend, war 1970 Pfarrer der Gemeinde St.Bonifatius geworden. Ihm oblag nun die Ausführung des Pfarrgemeinderatsbeschlusses, die Jugendlichen “vor die Tür zu setzen”. Dieses Ereignis prägte nicht nur die betroffenen Kinder und Jugendlichen, auch die Gemeinde St. Bonifatius erholte sich über Jahre nicht von diesem „Aderlass“ an aktiven, jungen katholischen Christen. Vor allem „litt“ der 2021 verstorbene Ludwig Bopp jahrzehntelang an diesem Bruch in seiner Pfarrgemeinde. Der BDKJ arbeitete als von der Gemeinde unabhängige Organisation bis Ende der 70er-Jahre weiter und gründete dann unter Beteiligung einer Gruppe von Pädagogikstudentinnen Anfang der 80er-Jahre den heute noch sehr aktiven Verein Kulturfenster e.V. Heidelberg.“